Nordlichter in Norwegen  | © © ronnybas/Fotolia.com

Polarlichter

Wer träumt nicht davon, einmal das leuchtende Farbspiel am Nachthimmel weit weg von den Großstädten sehen zu können? Die Polarlichter stehen auf fast jeder Bucket List und sind ein unvergessliches Erlebnis.

Bei Polarlichtern gehen die Gedanken meist zunächst Richtung Norden und Eiseskälte – zu den Nordlichtern beziehungsweise Aurora borealis. Polarlichter gibt es jedoch auch auf der Südhalbkugel – die Aurora australis, zwar treten sie hier nicht so zuverlässig auf und verbleiben oft auch nur für kurze Augenblicke, aber es gibt sie auch hier.

Verena F.

Die Aktivurlauberin

Verena liebt Aktivurlaub in allen Facetten und eine Reise ohne Abenteuer und Aktivsein ist nichts für sie. Am besten erkundet man ihrer Meinung nach eine Region zu Fuß – meistens zieht es sie in tolle Wanderdestinationen.

Sie entstehen durch den sogenannten „Sonnenwind“. Hierbei trifft die Sonnenenergie auf bestimmte Magnetfeldlinien der Erdatmosphäre und wenn sie dabei beispielsweise auf Sauerstoff- oder Stickstoffmoleküle trifft, fangen diese an zu leuchten. In welcher Farbe sie erleuchten, ist dabei abhängig von der Entfernung zur Erde: Bei 80-150km Entfernung färben sie sich grün und bei bis zu 600km Entfernung blau und rot. In Ausnahmefällen können sie jedoch auch in violett, weiß oder gelb erscheinen.

Doch wann und wo sind diese faszinierenden Farbspiele zu beobachten?

Die grundlegenden Voraussetzungen, um Polarlichter sehen zu können sind folgende:

  • Es muss eine hohe Sonnenaktivität vorliegen
  • Der Himmel sollte möglichst wolkenfrei sein
  • Es sollte dunkel sein, idealerweise befinden Sie sich weit entfernt von der nächsten Stadt
  • Ein freier Blick in Richtung Norden ist vorteilhaft
  • Da es abhängig vom Wetter ist, ob die Polarlichter zu sehen sind, sollten Sie möglichst viel Zeit mitbringen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen
  • Zwar steigt die Wahrscheinlichkeit grundsätzlich im Winter, die Temperatur hat jedoch keinen Einfluss darauf

Wann?
Je weiter nördlich man sich begibt, desto weniger Tageslicht gibt es in den Wintermonaten November bis Januar – am Nordpol geht die Sonne hier gar nicht erst auf.
Die beste Zeit, um die Nordlichter zu sehen ist daher im Winterhalbjahr, also von September bis März. In einigen Regionen sind die Polarlichter dann fast täglich zu sehen.
Bei den Südlichtern verhält es sich genauso – auch diese sind in den Wintermonaten zu beobachten. Da wir uns hierbei jedoch auf der Südhalbkugel befinden, sind die Wintermonate von März bis September.

Wo?
Island

Island ist nicht nur aufgrund der beeindruckenden Natur ein beliebtes Reiseziel für viele geworden, sondern auch die Möglichkeit, die Nordlichter dort sehen zu können, trägt zu dieser Entwicklung bei.
In Island sind sie prinzipiell überall sichtbar, die Farbintensität nimmt jedoch mit steigender Entfernung zur Zivilisation zu. Besonders gut sind sie daher im Norden zu sehen. Aufgrund der Lage Islands sollte jedoch viel Zeit mitgebracht werden, da der Inselstaat oftmals tagelang von einer Wolkendecke bedeckt ist.

Skandinavien
Skandinavien ist mittlerweile sowohl im Sommer, als auch im Winter ein gefragtes Reiseziel geworden. Der Winter ist dort so, wie manch einer ihn sich in Deutschland wünschen würde: Es herrscht eine eisige Kälte und Schnee ist hier keine Seltenheit – die perfekten Gegebenheiten für ein Winter-Abenteuer.
Besonders beliebt für Polarlicht-Bewunderer ist Tromsø in Norwegen. Es ist besser zu erreichen, als andere Orte und weist dennoch optimale Bedingungen auf. Die Wettersituation ist wechselhaft, wodurch auch bei einem bewölkten Himmel die Möglichkeit noch nicht verflogen ist - die Wolken ziehen hier vergleichsweise schnell vorbei.
In Norwegen lässt sich das Farbspiel ebenso auf den Lofoten, in Vesteralen und Spitzbergen ausgesprochen gut beobachten.
Der wohl beste Ort zur Sichtung in Schweden ist der Nationalpark Absiko im Norden des Landes. Die Bedingungen hier sind ideal, da der Nationalpark eine Fläche von 77km² umschließt. Außerdem befindet sich dort die Aurora Sky Station auf 900m Höhe, auf dieser Station gibt es kein Fremdlicht, sodass die Intensität der Polarlichter nicht gehemmt wird.
Inari, Ivalo und Nellim sind im finnischen Lappland die empfehlenswertesten Orte, da sie nur sehr dünn besiedelt sind. Damit gibt es kaum Störfaktoren für die Intensität der Polarlichter, wodurch die Aurora borealis an statistischen 200 Nächten im Jahr zu sehen sind.

Kanada und Alaska
Dass es in Alaska und Kanada kalte und schneereiche Winter gibt, ist schon lange bekannt. Eine Reise nach Alaska wird in den meisten Fällen mit Kanada kombiniert und beinhaltet klassischerweise Wal-Beobachtungen und die Rocky Mountains. Doch auch die Jagd nach den Polarlichtern sollte in den Reiseplan integriert werden.
An etwa 240 Tagen im Jahr lassen sich die Nordlichter in Yellowknife im Aurora Village, Kanada bewundern. Ebenso geeignet ist Yukon in Kanada, da das Gebiet nur sehr gering bevölkert ist. In beiden Regionen ermöglichen die langen und klaren Winternächte ein einzigartiges Polarlicht-Erlebnis.
In Alaska bietet sich aufgrund der Nähe zum Nordpol die Region rund um Fairbanks an. Sie befindet sich in der sogenannten „Polarlichtzone", wodurch die Aurora borealis besonders oft zu sehen sind.

Aurora australis
Die Aurora australis sind auf der Südhalbkugel in Südgeorgien, auf den Falklandinseln, den Stwartinseln, in Ushaia (Argentinien), auf Tasmanien und in der Antarktis zu sehen.
Da sie jedoch nur vereinzelt und für kurze Zeit auftreten, lässt sich das Gebiet kaum weiter eingrenzen.